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Bielefelder Kinos
Astoria am Klosterplatz
Hier am Klosterplatz bekamen die Bielefelder Filmfans erstmals einen Vorgeschmack auf die neue, große und bunte Kinowelt. Hier eröffnete Kinokönig Hans-Joachim Flebbe 1991 ein sogenanntes Miniplex, das in Aufbau und Konstruktion einem „Cinemaxx-Kino“ im Kleinformat entsprach. Vier Säle bieten insgesamt 780 Besuchern Platz, ein großes Foyer lädt zum Verweilen ein. Schon der großzügige Treppenaufgang erinnert an ehrwürdige Lichtspieltheater. Flebbe will den Bielefelder Kinogängern ein ganz neues Kinoerlebnis bieten: Das projizierte Filmbild nimmt die Rückwand jeden Saales weitgehend ein. Er verbessert den Sitzkomfort entscheidend durch größere, bequemere Sessel bei breiterem Reihenabstand. Während in seinen übrigen Bielefelder Häusern noch die alten Vorführmaschinen aus der Gründerzeit arbeiten, setzt er im „Astoria am Klosterplatz“ erstmals niegel-nagelneue Apparate ein.
Das neue Lichtspielhaus soll außerdem den Verlust von Leinwänden kompensieren. Flebbe schließt am Eröffnungstage des „Astorias am Klosterplatz“ die drei unsäglichen Schachtelkinos in der City-Passage, die dort seit 1977 mehr schlecht als Recht flaue Bilder mit magerer Tonqualität auf flaue Leinwände gebracht hatten.
Flebbe hatte die ehemaligen Filmtheater um den Jahnplatz 1987 übernommen. Das alte „Astoria“ am Jahnplatz mit seinen ehemals 1.000 Plätzen war da schon seit einem Jahr wegen Baufälligkeit abgerissen.
Zur Erinnerung an Fritz Rothschild, der das Kino 1951 als ersten Lichtspielhaus-Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg erbauen ließ, gab Flebbe seinem Miniplex ebenfalls den Namen „Astoria“ – mit dem Zusatz „Am Klosterplatz“.
Das neue Lichtspieltheater, das an der Stelle des früheren Gesellschaftshauses entstand, entwickelte sich zunächst recht gut. Doch Flebbes eigenes „Cinemaxx“ hinterm Hauptbahnhof macht seit 1998 den eigenen großen Häusern in der Innenstadt Konkurrenz, verstärkt noch durch das „CineStar“-Multiplex von Mitbewerber Heiner Kieft an der Zimmerstraße ab 2000. Spezielle Angebote wie „Sneak Previews“ können den Bestand des „Astorias“ auf Dauer nicht sichern. 2008 ist Schluss mit Film am Klosterplatz. Da haben alle anderen Innenstadt-Filmtheater schon seit Jahren geschlossen. „Kamera“ und „Lichtwerk“ hingegen begeistern nach wie vor ihr Publikum mit ausgesucht guten Filmen.
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