top of page
Bielefelder Kinos
Lido: Lichtspiele des Ostens
Hier im Saal der früheren Gaststätte „Zum Schwan“ an der Detmolder Straße kam im Juli 1944 das „Palast-Theater“ unter. Die Nazi-Kreisleitung hatte den Kinobesitzern empfohlen, ihre Abspielstätten wegen der Bombenangriffe aus der Innenstadt zu verlagern.
Besitzer der Immobilie war Heinrich Langeworth, der mit Fritz Rothschild befreundet war. So lag es nahe, dass Rothschild das Kino pachten konnte. Er nannte es ab August 1945 „Lido“ – Lichtspiele des Ostens. 295 Besucher konnten hier Filme sehen. Dieses typische Stadtteilkino erwies sich für Rothschild als Goldgrube, das Unterhaltungsbedürfnis der Bielefelder war ebenso groß wie der Wunsch nach Ablenkung von der Nazi-Vergangenheit, vom Krieg und den Entbehrungen der Nachkriegszeit.
Heiner Langeworth, der Sohn von Heinrich, lernte hier das Kino kennen und lieben. Er wurde später Theaterleiter bei Rothschild und bei Flebbe.
Auch Vorführer Herwig Spiske arbeitete im „Lido“ viele Jahre, bis er nach der Schließung des Hauses 1966 ins „Palast-Theater“ an der Niedernstraße 21 wechselte. Ihm verdanken wir die wenigen historischen Filmaufnahmen beider Kinos.
bottom of page