Gary Cooper beim Bad in der Menge, die sich 1953 zur Premiere des Streifens „12 Uhr mittags" vor dem Bielefelder Astoria-Kino versammelte. Hans Albers auf Kneipentour durch Bielefeld, Romy Schneider mit Mutter Magda 1955 am Palastkino - keine erfundenen Geschichten, sondern damalige Realität.
Doch was wären die Stars der Leinwand ohne die Lichtspielhäuser, ihre Menschen und die Technik, die den Bildern das Laufen beibrachte? Bielefeld war einst Mekka der Filmkunst. Hier feierten Filme Vorpremieren. Aus Bielefeld stammen aber auch zwei Filmpioniere, Stummfilm-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau {1888-1931) und Joseph Massolle {1889-1957), der den Tonfilm mit erfand. Wer wüsste das besser als die drei Film-Enthusiasten der Tri-Ergon-Stiftung, die folgerichtig gerade für Bielefeld eine aufwendige Ausstellung zur Geschichte der Filmtheater eingerichtet haben. ,,Die große Illusion -Bielefelder Kinogeschichte(n) aus 125 Jahren" lautet der Titel einer facettenreichen, multimedial angelegten Schau, die am Sonntag im Historischen Museum im Ravensberger Park eröffnet wird. Frank Bell, Holger Schettler und Michael Wiegert-Wegener nehmen die Besucher mit auf eine spannende Reise durch die sich rasch entwickelnde Kinotechnik, entlang wenig bekannter Anekdoten, pittoresker Interieurs und faszinierender Architektur. Ein aufsehen erregendes Ausstellungskonzept unter Federführung von Michael Falkenstein vom Historischen Museum schenkt den Exponaten der Stiftung die passende Inszenierung.
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